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Appenzeller Biker Tröffe

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13.Appenzeller Biker Tröffe 16.Juni 2018
Photos von Charly

Charly und ich treffen uns bei der Kirche Ricken. Sozusagen auf geheiligtem Boden, nun ein bisschen göttlichen Beistand kann man ja immer brauchen in der heutigen gehetzten Zeit. Da wir nun schon vollständig sind, reihen wir uns ein die Reihen der Weekendausflügler. Bis nach Wattwil gibt es reichlich davon, doch nach unserem Abbiegen Richtung Hemberg ist es schlagartig fertig mit der Hektik. Einsam ziehen wir unsere imaginären Spuren den Berg hinauf. Wenn ich hier hoch fahre, schweifen meine Gedanken jeweils kurz ab, zurück ins letzte Jahrhundert. Auf dem Hemberg war ich damals mit dem Militär stationiert und rutschte mit meinem orangen Käfer, bei tiefverschneiten Strassen, mehr schlecht als recht an einem Wochenendurlaub den Berg hinunter. Solche Strassenverhältnisse haben wir derzeit ja gottlob nicht. Über Urnäsch erreichen wir schliesslich Appenzell. Wir brauchen nur dem gut ausgeschilderten Weg zu folgen und schon landen wir am 13.Appenzeller Biker Tröffe. Und wir sind bei weitem nicht die Einzigen.

Bereits endlose Schlangen von parkierten Bikes stehen an den Strassenrändern des Industriequartieres. Wir schlendern durch die Ausstellung und so langsam meldet sich der Hunger. Nun heisst es erst einmal abzuchecken, wo gibt es was, was sagt uns zu und wo ist die Schlange davor am kleinsten. Schliesslich gibt es Roastbeefburger. Mampfend bewegen wir uns nun durch das Gelände und bewundern die abgestellten Bikes. Es gibt viel zu sehen, immer wieder sehen wir das eine oder andere verspielte Detail. Der Burger schmeckt übrigens ausgezeichnet, auch wenn ich mir damit mein Shirt versabbere. Aber auf dem schwarzen Shirt sieht man das eh kaum. Nun müssen wir uns erst einmal ein wenig setzen und was trinken, bevor es heisst sich bereit zu machen für die Ausfahrt.
Wir reihen uns brav ein in die, noch kurze, Kolonne von Bikes. Während wir mit Pedro vom Sun Hill Chapter über Gott und die Welt, sowie selbstverständlich einige Harleyspezifische Angelegenheiten, sprechen wird diese Kolonne immer länger.

Schon längst reicht die Strassenlänge nicht mehr aus. Bei einer so angeregten Diskussionen vergeht die Wartezeit wie im Fluge und schon kommt das Zeichen zum Aufbruch. Eine eeelend lange Kolonne wälzt sich von nun an durch die Appenzeller Landschaft. Die Organisatoren haben eine wunderschöne Tour geplant, die uns erst Richtung Gais führt. Weiter geht es über Bühler nach Trogen. Selten bewegen wir uns auf Hauptstrassen, meistens sind wir weg vom Verkehr. Nach Speicher und Teufen erreichen wir schliesslich das Restaurant Leimensteig oberhalb von Schlatt. Hier wird uns so richtig bewusst, wie lange die Kolonne wirklich ist. Während wir unsere Bikes schon längst parkiert haben und mit dem Getränk in der Hand am Strassenrand stehen, ist am Horizont immer noch kein Ende der Schlange abzusehen. Ganz am Ende schliesslich gibt es noch einige genervte Ausflügler im Auto aus dem Kanton Zürich, denen wahrscheinlich so langsam heiss wird und das Blut in den Adern kocht. Aber auch für sie gibt es schliesslich ein Durchkommen. Auch ein Riesending von einem Traktor muss auf die Wiese ausweichen, weil auf der Strasse kein Durchkommen ist. Langsam kommt wieder Unruhe auf und so begeben sich schliesslich alle zu ihren Bikes.

Charly und ich haben uns entschlossen nicht mehr aufs Gelände zurückzufahren, sondern langsam und gemütlich Richtung Heimat zu fahren. So scheren wir in Appenzell rechts raus und lassen die lange Kolonne von Bikes an uns vorbeifahren. Obwohl wir nicht mehr zuvorderst sind, vergeht immer noch eine ganz schöne Zeit bis das Ende an uns vorbeikommt. Schliesslich können auch wir wieder auf die Strasse zurück. Unser Heimweg soll uns über die Wasserfluh führen, runter nach Lichtensteig. Wattwil umfahren wir und schliesslich kommen wir beim Restaurant Waldegg in St.Gallenkappel an. Hier, so haben wir abgesprochen, werden wir noch einen feinen Coupe essen. Während wir so genüsslich am feinen Glace schlabbern sind, wird es auf der Strasse unruhig. Harley an Harley zieht an unserem Standort vorbei. Unter vielen auch unser hochgeschätztes Chaptermitglied Caspar. Sie alle sind auf den Swiss500Miles. Wir wünschen allen viel Glück und Vergnügen bei ihrem Vorhaben, möge die Macht mit ihnen sein.
Hier endet unsere kleine Ausfahrt ins Appenzellerland. Einmal mehr muss ich mir eingestehen, dass ich Appenzell viel zu wenig kenne, obwohl es eigentlich vor der Haustüre liegt. Heute sind wir wieder wunderschöne Wege gefahren. Bei vielen Strässchen hätte ich mich gar nicht getraut, weil ich immer das Gefühl gehabt hätte, plötzlich mitten auf einem Bauernhof zu stehen und kein Weg führt weiter. Der Appenzeller Hund umrundet mich kläffend, die Bäuerin schaut aus dem Fenster, der Bauer kratzt sich am Kopf und ich muss mein Bike auf dem engen Hof wenden. Landschaftlich ist Appenzell wohl eine der reizvollsten Gegenden der Schweiz.
Rolf

 
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