Schlussfahrt ins Elsass - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Schlussfahrt ins Elsass

Bilder-Gallery > 2017

Schlussfahrt ins Elsass 22.&23.09.2017
Photos von Marianne, Walti und Rolf

Als wir im letzten Jahr von den Magic Bike Rüdesheim nach Hause fuhren, machten wir nördlich von Colmar auf einer Autobahnraststelle namens „Haute Koenigsbourg“ unseren letzten Halt vor der Schweizer Grenze. Auf einem Hügel hoch über der Raststelle thront eine eindrückliche Burg, die eigentlichen Namensgeberin der Raststelle, die wir damals alle bewunderten. Dies nahm Charly zum Anlass in diesem Jahr unsere Jahresabschlussfahrt genau dorthin zu organisieren.
So mache ich mich am Samstagmorgen bei wahrscheinlich schönen Wetter auf den Weg zum Fressbalken nach Würenlos. Wahrscheinlich deshalb, weil ich keine fünfzig Meter weit sehe, so dicht ist der Nebel im Zürcher Oberland. Aber schon bald lichtet sich dieser und die Sonne kommt zum Vorschein. Ich bin trotzdem froh, noch einen Pullover angezogen zu haben, denn es ist um 08.00 Uhr noch ziemlich frisch. Da die Losfahrt ab Fressbalken für neun Uhr geplant ist, werde ich noch genügend Zeit haben für eine kleine Stärkung. Der grösste Teil unserer Reisegruppe ist bereits anwesend. Fein säuberlich parkiert steht da eine blitzende Front von Harleys beim Eingang. Nach der Begrüssung fällt mir auf, dass Caspar kaum mehr aufhören kann über alle vier Backen zu strahlen. „Ich habe mein neues Bike dabei“ Und tatsächlich, zwischen drin steht tatsächlich ein fremdes Eisen, eines aus dem Stall von Indian. Genauer eine Indian Roadmaster. Es stellt sich heraus, dass Caspar für dieses Wochenende das Teil geliehen hat, um es mal zu testen. Ja so langsam werden wir uns daran gewöhnen, dass auch mal ein anders amerikanische Eisen in unseren Reihen auftaucht. Drinnen erwarten uns dann nochmals einige von unseren Freunden. Wir haben es mal wieder geschafft, dass wir beinahe vollzählig an diesem Weekend versammelt sind.
 Grossartig!Schliesslich trudeln auch noch Charly und Marianne bei uns ein und so kann es losgehen. Es ist jetzt 09.05 Uhr, wir haben genau 2 Stunden 55 Minuten Zeit, dann beginnt die deutschsprachige Führung auf der Burg. Bis Rheinfelden folgen wir der Autobahn, verlassen diese kurz um Aufzutanken und im Vorbeiweg auch noch Hörbi mit Andrea „aufzulesen“. Nun sind wir vollständig. Gerda wird im Hotel in Mutzig noch zu uns stossen. Nach dem Grenzübertritt nach Deutschland folgen wir der Autobahn noch ein Stück und wechseln dann beim Autobahneck Neuenburg die Rheinseite und abermals das Land. Nun sind wir in Frankreich und werden auch bis Sonntag bleiben. Nach dem Verlassen der Autobahn in der Nähe von Illzach fahren wir nun durch eine Landschaft wie man es vom Elsass erwartet. Weite Wälder wechseln sich ab mit riesigen Weinbergen. Wir bewegen uns nun auf der Route de Vin. Und das schmeckt man auch. Durch manche kleine Dörfchen steigt uns der typische Geschmack von Vergorenem in die Nase. Charly hat wieder eine wunderschöne Route herausgesucht. Über Feldkirch, Rouffach und Ribeauville nähern wir uns Meter für Meter unseren Ziel. Es ist auffallend, dass durch alle, wirklich alle Dörfchen die Geschwindigkeit auf 30kmh begrenzt ist. Dies wird wohl auch bei uns die Zukunft sein. Wir lassen die Räder aber weiter rollen und durchqueren Bergheim und Saint Hippolyte. Nun sehen wir die majestätische Burg auf dem Hügel bereits. Und wir schaffen es, nach dem Parkieren unserer Bikes und dem Suchen des richtigen Eingangs schaffen wir es pünktlich zur Führung. Davor müssen wir noch durch die Sicherheitskontrolle. In jede Tasche und sei sie noch so klein wird geschaut. Schliesslich deponieren wir unsere schweren Motorradjacken noch in einem Schliessfach und dann kann die Führung losgehen. Wir haben Glück und erwischen einen super engagierten Führer. Mit allerlei Informationen gespickt mit unterhaltsamen Anekdoten geleitet er uns durch die Burg. Immer wieder haben wir Gelegenheit einige Räume auf eigene Faust zu erkunden, unser Guide erwartet uns dann wieder und versorgt uns mit weiteren Informationen. Auch haben wir das Glück, dass unsere Gruppe nicht so riesig ist und wir immer alles mitbekommen was er uns erklären will. So vergeht diese Stunde wie im Fluge und zum Schluss trägt er uns sogar noch ein Gedicht vor. Sensationell. So langsam meldet sich nun der Hunger bei uns, doch auch für dieses Problem hat Charly für eine Lösung gesorgt. Im Selbstbedienungsrestaurant hat er für uns Plätze reservieren lassen. Auch hier steht ein Sicherheitsposten vor der Türe, sogar mit einem Metalldetektor. Doch auch hier dürfen wir passieren und unseren Hunger stillen gehen. Von hier aus sind es noch etwa 60 Kilometer bis zu unserem Hotel. Nach kurzer Fahrzeit fahren wir auf einen deutschen Reisecar auf. Es ist ja schon mühsam mit dem Bike durch die 30-er Dörfchen zu fahren. Wenn man aber noch einen Car vor sich hat, der nicht mit anderen Fahrzeugen kreuzen kann und deshalb vor jedem Dörfchen anhalten muss, um zu schauen, kommt was entgegen, dann wird es mühsam. Wenn dann dieser „nette“ Carfahrer kaum ist der Gegenverkehr durch sofort wieder Gas gibt, sodass wir ihn nicht überholen können, ja dann wird es ärgerlich. Charly kann mal auf einen kurzen geraden Strassenstück überholen, aber wir Restlichen hängen hinter dem Car fest. Bis zu dem Zeitpunkt an dem dieser wieder warten muss vor einem Weinbaudörfchen und der Gegenverkehr nicht bereit ist. Herbert benutzt diese Chance und überholt und wir Anderen hinterher. So, geschafft. Dabei wäre die Gegend so wunderschön, aber wenn das Blut in den Adern kocht… Die Route führt uns im ZickZack dem Ziel Mutzig näher. Wir durchfahren Dörfer und kleine Städtchen wie Scherwiler, Blienswiler und Barr. Nun hat sich die Gegend auch ein wenig geändert, während vorher Weinberge vorherrschten, sind es nun die dichten Elsässer Wälder. Schliesslich erreichen wir über Boersen, Rosheim und Dorlisheim zu guter Letzt unser Hotel. Der „L‘ours de Mutzig“ erwartet uns bereits und mit ihm auch Gerda. Wir bringen unsere Pferde in den Stall und beziehen unsere Zimmer. Alle heil und gesund angekommen und ein Feines Nachtessen erwartet uns. Die Dusche davor braucht einiges Fingerspitzengefühl um die richtige Temperatur zu finden, entweder ist es zu heiss oder saukalt.
Nach dem reichhaltigen Frühstück vom Buffet heisst es schon wieder Abschied nehmen von Mutzig und von Gerda. Sie wird von hier aus ziemlich direkt nach Hause fahren, während wir noch den einen oder anderen Bogen schlagen wollen. So wäre der Plan, doch wie heisst es so schön „Und estens kommt es anders und zweitens als du denkst“. Nach Gresswiler, Klingenthal und Rothlach habe ich plötzlich niemanden mehr hinter mir. Also rechts ran und abwarten. Schliesslich sehe ich, dass Peter näher kommt. Es habe einen kleinen Zwischenfall gegeben. Wir beschliessen zu wenden, ich fahre jedoch weiter um die vor mir Fahrenden zu informieren. Schnell erreich ich Herbert, fehlt nur noch Charly. Doch bis zum nächsten Kreisel finde ich keine Spur von ihm. Dass er, als ich mich mit Peter unterhalten habe, an uns vorbeigefahren ist, hatte ich gar nicht mitbekommen. So fahre ich schliesslich auch zurück und treffe auf ein Grüppchen von uns. Ich erfahre, dass bei Walti wahrscheinlich der Gaszug gerissen ist. Diese Gruppe steht einige Kurven weiter unten am Strassenrand. Schnell stellt sich heraus, dass er es vor Ort nicht reparieren kann und sein Bike holen lassen muss. Nach langen Diskussionen beschliessen wir, Gerda zu benachrichtigen, damit sie Walti mit nach Hause nehmen könnte. Aber wir haben keine Handyempfang. Also muss die andere Gruppe alles organisieren. Diese lassen uns ausrichten, dass wir weiterfahren sollen und sie dann direkter nach Hause fahren werden. Als wir dann Gewissheit haben, dass alles so klappt wie wir uns das vorgestellt haben, nehmen wir die Strasse wieder unter die Räder, jedoch auch auf einer verkürzten Route. So kommen wir über
Breienbach, St.Martin und Saint-Maurice wieder nach Saint-Hippolyte. Soweit waren wir gestern auch schon mal. Inzwischen ist es Mittagszeit und damit höchste Zeit für einen kleinen Happen. Bei der Hostellerie Munsch „Aux Ducs de Lorraine“ machen wir schliesslich Halt. Mich trifft ja beinahe der Schlag als ich eintrete. Pickfein mit weissen Tischtüchern. Doch im Gegensatz zu meiner Befürchtung wird hier nicht die Nase gerümpft als ein Haufen in Schwarz gekleideten Menschen eintritt, sondern sofort umgedeckt, damit wir alle an einer langen Tafel speisen können, wenigstens diejenigen, die noch dabei sind. So wird aus dem geplanten kleinen Happen ein richtiges Mittagessen in drei Gängen. Und es schmeckt grossartig. Und die Bedienung ist charmant und gibt sich mit uns grosse Mühe. Eigentlich sollte man hier noch einen Tag anhängen. Aber Raymond will am Montag unbedingt wieder arbeiten gehen und da wir ihn nicht auch noch im Stich lassen wollen, fahren wir halt weiter mit Richtung Heimat. Nun folgen wir mehr oder weniger unserer Spur vom Vortag, einfach in der umgekehrten Richtung. Bei Sausheim stechen wir dann runter Richtung Basel. In Pratteln machen wir schliesslich nochmals einen Trink- und Pinkelhalt. Dann geht es Schlag auf Schlag. Immer wieder schwenkt ein Grüppchen ab, bis ich mich schliesslich wieder alleine auf dem Weg Richtung Zürcher Oberland befinde. Diesmal ohne Nebel.
Das ist also nun gewesen, unser Saisonschlussfahrt. Einen herzlich Dank an Charly für die Organisation und die Tourleitung. Danke auch an Caspar mit Loida und Hörbi mit Andrea für die Unterstützung von Walti. Walti gibt nicht auf, im letzten Jahr musstest du schon auf der Hinfahrt wenden, dieses Jahr hast du schon einen Teil der Rückfahrt geschafft. Im nächsten Jahr machst du die Ganze Tour mit. Gerda, herzlichen Dank für den Heimtransport unseres Pechvogels. Und allen ein herzliches Dankeschön für ein schönes unvergessliches Wochenende.
Rolf


 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü