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Lossburg 18.-
Leider hat mich mein Mech zusammen mit Harley schmächlich im Stich gelassen. Seit 8 Wochen steht mein Bike in der Werkstatt und läuft nicht. So mache ich mich an diesem Morgen gezwungenermassen mit dem Auto auf den Weg zum Treffpunkt im Fressbalken Würenlos. Von dort wird uns Charly an unser Ziel führen. Und wie es sich bei Charly gehört, hat er beinahe jede Eventualität eingeplant und dafür eine Route erstellt. Ich bin mal wieder der Letzte der Mohikaner der eintrifft. Charly und Marianne, Peter und Susi, Raymond und Maja, Herbert sowie Röbi und Babs sitzen bereits bei Kaffee und Gipfeli. Die beiden Letztgenannten machen übrigens die gleichen Erfahrungen wie ich, nur dass ihre Maschine NOCH länger in der Werkstatt steht. Charly stehlt ihnen für dieses Weekend eine Maschine zur Verfügung. Und Gerda werden wir direkt in Lossburg treffen.
Wir beschliessen, trotz des zweifelhaften Wetters, die lange, das heisst blaue, Route zu fahren. So geht es los Richtung Schwarzwald zu den Schwaben. Über Baden, Remigen und Etzgen erreichen wir Laufenburg, wo wir schliesslich der Schweiz den Rücken zuwenden. Ich immer hinterher, ein wenig bin ich schon neidisch auf meine Kameraden da draussen auf ihren donnernden Bikes. Und die Musik von Rammstein ist jetzt auch nicht das Richtige, so dass ich eine Country-sein. Nach weiteren acht Kilometern fahren wir schliesslich vor dem Hotel Traube in Lossburg vor. Wir sind da. Nach dem Begrüssungsbier oder zwei (selbstverständlich Alpirsbacher Klosterbräu) suche ich mir dann auch mein Zimmer, dusche und komme wohlduftend, was aber niemand bemerkt, zum Essen wieder runter. Nach Vorspeise, Suppe, Salat vom Buffet, selber gewählte Hauptspeise und Dessert sitzen ziemlich gesättigt und zufrieden noch zusammen bis es Zeit wird das müdes Haupt auf sein Kopfkissen zu betten. Selbstverständlich gehört vorher noch das eine oder andere Bierchen, oder Wein und zu vorgerückter Stunde schliesslich noch ein oder zwei Whiskys dazu. Schliesslich gibt es ja viel zu erzählen und da kann man nicht einfach mitten drin aufhören.
Beim Frühstück besprechen die Biker unter uns was sie denn heute unternehmen werden unter der Führung von Mani, dem Chef des Hauses. Um halb elf soll Aufbruch sein, denn das Wetter sollte bis am Nachmittag mitspielen. Doch als wir uns schliesslich vom Tisch erheben, regnet es draussen. Nicht in Strömen, aber immer wieder mit kurzen Unterbrüchen. So entschliessen sich schliesslich alle ausser Charly, Röbi und Babs, heute auch nicht auf das Bike zu steigen. So schauen wir dem Trupp Biker bei ihrer Abfahrt zu. Doch schon nach kurzer Zeit erscheinen sie wieder vor dem Hotel, da Mani ein kleines Malheur passiert ist. Doch schliesslich können sie sich wieder auf den Weg machen und das Wetter ist nicht einmal so schlecht. Wir „Daheimgebliebenen“ entschliessen uns ins nahegelegene Alpirsbach zu fahren und dort in's Kloster zu gehen. Nicht für immer, aber immerhin für eine Besichtigung. Gerda hat bereits einen Massagetermin vereinbart, so kann sie leider nicht mit uns losziehen. So machen wir uns schliesslich zu neunt auf den Weg. Wir parkieren die Autos und besuchen erst einmal den BrauLaden. Hier erhalten wir auch die Karten für die Führung durch die Alpirsbacher Klosterbräu-Gebäude und die Menschen und besichtigen auch die imposante Klosterkirche mit der eindrucksvollen Orgel. Dann wird es Zeit um an die Brauereiführung zu gehen. Bei unserem Führer merken wir schnell, dass er dies mit Leib und Seele macht. Er erklärt uns viel Wissenswertes über die Alpirsbacher Klosterbräu und hat so manchen flotten Spruch auf der Lippe. Viele Weisheiten wissen wir eigentlich gar nicht woher sie stammen, wie etwa „Da ist Hopfen und Malz verloren“. Wir Teilnehmer der Führung wissen es nun. Oder wieso das Reinheitsgebot in Deutschland eingeführt worden ist. Oder das zu einer Brauerei nicht nur Bierbrauer sondern auch Küfer, Schmied oder auch Maurer gehörten und dass früher oft Brauer und Bäcker gleich nebeneinander arbeiteten. Ja es ist immer gut ein wenig „Kultur“ zu erhalten, auch wenn es „nur“ Braukultur ist. Zu guter Letzt erhalten wir im BrauKeller erst noch zwei Biere nach freier Wahl zum Probieren und als Abschluss einen Humpen als Andenken. Wir sind uns alle einig, dieser Ausflug hat sich gelohnt. So erreichen wir schliesslich, bis zur Halskrause, voll mit Wissen unser Hotel wieder. Jedoch nur kurz, denn wir entscheiden uns in Lossburg noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen zu genehmigen. Kurz nach unserer Rückkehr zum Hotel treffen auch die Biker wieder bei uns ein. Sie wurden von Mani auf wunderschönen Wegen nach Baden-
Nun heisst es wieder Abschied nehmen von der Traube. Ich entschliesse mich auf dem Nachhauseweg alleine zu fahren, das heisst ich mache einen kleinen Umweg über Arlesheim um bei Erbacher reinzuschauen. Er hat heute Open Days und ich will mal einen Blick auf die Indian Chief werfen. Schliesslich muss man nach allen Seiten offen sein. Gerda, die ja auch mit dem Auto da ist, entscheidet sich auf dem direkten Weg nach Hause zu fahren. Bleiben noch die Harleyfahrer. Sie fahren die Route „Heimreise schön“, welche sie über Rötenburg, Aichhausen und Schramberg nach Berneck führt. Auf den schön gewundenen Strassen des Schwarzwaldes fahren sie weiter über Peterzell und streifen Villingen-
Bisher konnte ich meinem Vorsatz gerecht werden. Aber ich komme nicht darum herum Raymond doch noch zu erwähnen. Er legt es ja direkt darauf an. Denn anscheinend hat er wieder beinahe seine Nummer verloren und nur der Aufmerksamkeit von Herbert ist es zu verdanken, dass er nicht schon wieder einen Polizeiposten von innen kennenlernt und seine Nummer abholen muss.
So nun bin ich wieder am Schluss angelangt. Ein wunderbares verlängertes Wochenende geht zu Ende. Einen Dank an Charly für die Planung der Routen, an Babs und Röbi für den Tipp mit der Traube in Lossburg und dem ganzen restlichen Haufen dafür, dass ihr dazu beigetragen habt, dieses Wochenende unvergesslich zu machen.
Rolf