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REGA Kloten

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REGA Besichtigung 13.12.2008
(Bildbericht Rolf)

Es ist ja schon zu einer gewissen Tradition geworden, dass das Horsemountain Chapter jedes Jahr in der wohl langweiligsten aller Jahreszeiten, was das Motorradfahren betrifft, einen Anlass in seinem Jahresprogramm hat, um den Horizont seiner Member zu erweitern.
Ob dies nun die Geheimnisse des Schnapsbrennens sind, die Herstellung von Sack- und anderen Messern oder Einblicke in die Kriminalität. In diesem Jahr organisierte Charly die Besichtigung der REGA Hauptbasis in Zürich-Kloten. So treffen wir uns also bei nasskaltem, winterlichem Wetter vor der REGA-Basis in Kloten. Das heisst Herr Halter, der uns in den nächsten zwei Stunden führen wird, zeigt Herz und bittet uns gleich in die Wärme herein. Und worauf fällt unser Auge zuerst:

REGA Kloten 2008
REGA Kloten 2008
REGA Kloten 2008

Besonders herzlicher Empfang

Dies ist natürlich ein besonders herzlicher Empfang (sind wir uns ja nicht überall gewohnt). Nach der gegenseitigen Begrüssung bittet uns Herr Halter in den Vorführraum wo wir erst einmal in die Geschichte der REGA entführt werden. 1952 wurde die Schweizerische Rettungsflugwacht gegründet und einer der markantesten Köpfe, aus der damaligen Zeit, ist wohl der berühmte Gletscherpilot Hermann Geiger. Auch ich mag mich noch gut daran erinnern (ich war zwar 1952 noch gar nicht auf der Welt). In  meiner Jugendzeit war der Walliser Pilot der mit seinem Flugzeug an den unmöglichsten Orten landen konnte aber ein Begriff. Heute sind an die Stelle dieses Helden der Lüfte viele kleine Helden getreten. Denn Herr Halter erklärt uns eindrücklich wie breit das Einsatzgebiet der REGA ist. Wenn wir heute von der REGA sprechen, so denken wir natürlich vor allem an die Helikopter, die wir bei Unfällen sehen. Oder vielleicht noch an die Rückholflüge von Schweizern aus dem Ausland. Welch grosse Organisation aber dahinter steckt, bis ein Heli bei einem Unfall landet oder eine Challenger einen Kranken oder Verunfallten zurückholen kann, wissen die wenigsten von uns. Und dass das Einsatzgebiet der REGA weit mehr umfasst als diese zwei Bespiele. Mit ihren 13 Helis (7 Agusta A109 und 6 Eurocopter EC145) und 3 Challenger arbeiten die Leute der REGA von 13 Basen aus. Und diese Arbeit besteht auch aus Organtransporten, aus Neugeborenentransporten oder Seilbahn- und auch Viehevakuierungen. Oder im Moment sicher wieder ziemlich aktuell, das Absetzen von Lawinenverschütteten-Suchcrews mit ihren Hunden.

REGA Kloten 2008
REGA Kloten 2008

Was bedeutet eigentlich REGA

Und das REGA nicht einfach nur REGA ist, sondern das mit der REGA zusammen auch viele Partner, wie die Feuerwehr, der TCS oder der SAC/ARS aber auch das Militär, hinter diesen Massnahmen stehen, dies alles erfahren wir heute. Selbstverständlich möchte ich auch unsere lieben Freunde der Polizei nicht unerwähnt lassen, die selbstverständlich auch zu den Partnern der REGA gehören. Und natürlich die Air Zermatt und die Air Glacier, die das Wallis abdecken. Doch 75% der Einsätze erhält die REGA von der Notrufnummer 144. Die alles zusammen ergibt ein Netz von Partnern die uns mit ihren Hilfsleistungen schlussendlich ein gutes Gefühl geben. Übrigens hier noch eine kleine Zwischenfrage: "Was bedeutet eigentlich REGA?" (Sie haben Zeit bis zum Schluss des Textes eine Antwort zu finden).

REGA Kloten 2008
REGA Kloten 2008
REGA Kloten 2008
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Komische Drähte an den Flügeln

Nach der Präsentation der Zahlen und Fakten dürfen wir nun uns Innere der REGA-Basis eindringen. Herr Halter führt uns über die "Grenze". Wir haben Glück, denn es befinden sich sowohl Helis wie auch Jets im Hangar. Während an einem der EC145 eine Inspektion durchgeführt wird, wird der Andere gerade auf die Bedürfnisse der REGA umgebaut. Er steht sozusagen jungfräulich vor uns, mit ihm wurden, ausser dem Überführungsflug, noch keine Luftmeile geflogen. Und eine der beiden Challenger dürfen wir sogar besichtigen. Der Jet ist mit zwei Intensivpflegeplätzen ausgerüstet, wobei durch Ausbau der Sitzplätze die Pflegeplätze auf vier erhöht werden kann. Dass es dann ziemlich eng wird, haben wir bei der Präsentation anhand eines Photos gesehen, bei dem es schon mit zwei Patienten eng zu und her ging. Viele Hilfsmittel, wie zum Beispiel eine ausklappbare Auffahrrampe, die das Einladen von Rollstuhlpatienten oder Rollbahren ermöglichen, wurden bei der REGA selber entwickelt. Daneben erfahren wir viel Wissenswertes über die Fliegerei allgemein, wie etwa die komischen Drähte hinten an den Flügeln, welche sich als Blitzableiter herausstellen. In der Zwischenzeit ist die Inspektion der EC145 fertig und so kommen wir noch in den Genuss eines startenden Helis, welcher zu einem Inspektionsflug aufbricht.

REGA Kloten 2008
REGA Kloten 2008
REGA Kloten 2008
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Arbeit rund um die Uhr in drei Schichten

Anschliessend erklimmen wir noch die Stufen zur Einsatzzentrale der REGA. Hier wird rund um die Uhr in drei Schichten gearbeitet. In drei Gruppen leiten hier die Leute die Einsätze der Helis, der Jets und die Aufgaben der CONTADINO, der Hilfe für die Bergbauern. Dass diese Leute über ein besonderes Anforderungsprofil verfügen müssen, versteht sich von selbst. Nebst einem kühlen Kopf müssen diese EinsatzleiterInnen auch vier Sprachen fliessend warm und kalt können, das heisst sprechen und schreiben können. Und wie gesagt, einen kühlen Kopf müssen alle haben, denn man stelle sich einmal vor einer dieser Leute lässt sich von einem panischen Unfallzeugen anstecken und wird nervös. Nicht auszudenken, oder….?

REGA Kloten 2008
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2,1 Millionen Gönner

Leider endet mit der Besichtung der Einsatzzentrale auch die Besichtung der REGA-Basis in Kloten. Wahrscheinlich ist ja der grösste Teil von uns bereits einer jener 2,1 Millionen Gönner der REGA. Wenn nicht, spätestens jetzt wäre der Zeitpunkt da, über eine Mitgliedschaft nachzudenken. Auch wenn die REGA eine jener Organisationen ist, die man zwar gerne unterstützt, mit der man jedoch ausser einer Besichtigung ihrer Basis, möglich wenig Kontakt haben will. Denn wenn man einen der 23 Jet-Piloten/innen oder der 30 Helipiloten braucht, bedeutet dies ja, dass man einen Unfall hatte oder sonst wie rasche Hilfe braucht. Und das möchten wir ja alle nicht. Aber ich weiss jetzt, wie viele Menschen dazu beitragen, dass wir die REGA-Helikopter in der Luft sehen können, wenn wir Hilfe brauchen.

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Über 5 Millionen sFr. Mehrwertsteuer

Ausser unserem Bundesrat Merz vielleicht, der will mehr als "nur" Hilfe von der REGA, der will Geld. Genauer gesagt Mehrwertsteuer, 5.5 Millionen Schweizer Franken.

Hochverehrter Herr Bundesrat,
wenn der Sepp Blatter mit seinem "Tschütteliverband" schon als gemeinnützige Organisation gilt, wieso dann nicht auch die REGA?
Wenn ich der REGA sFr. 30.- einzahle, so will ich das Geld der REGA geben und nicht dem Bund, dem zahle ich nämlich Jahr für Jahr ein Vielfaches von diesen 30.- Franken. Die REGA muss mit meinen 30 Stützli auch auskommen, also Herr Merz seien sie auch zufrieden mit dem was wir Gönner Ihnen in Form von Steuern abliefern. Und als die Schweizerische Rettungsflugwacht Ende der Siebziger Jahre ihr "Grounding" erlebte, hielt es der Bund nicht für nötig sie zu unterstützen. Mit der Einführung der Gönnermitgliedschaft konnte die REGA diese Organisation aufbauen die sie heute ist und jeder der momentan 280 Mitarbeiter trägt seinen Teil dazu bei, der Allgemeinheit zu helfen.

Zum Schluss noch ein herzliches Dankeschön an die REGA für ihre Gastfreundschaft und insbesondere an Herrn Halter für die kompetente und informative Führung. Es ist gut zu wissen, dass wenn mal was wäre, dass es eine Organisation wie die REGA gibt. Doch wie gesagt am liebsten schon lieber nicht..
Und Charly möchte ich danken für die Organisation der REGA Besichtigung.

Rolf 1   ;-)

Ach ja, hier noch die Lösung:
Das Wort REGA ist zusammengesetzt aus RE von REttungsflugwacht und GA von GArde aérienne bzw. von GuArdia aerea. Na, gewusst?

REGA Kloten 2008
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