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Bavarian2Days

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Bavarian2Days 2018
10 Jahre Nürnberg Chapter
27.04.-29.04.2018
Photos von Marianne und Rolf


Donnerstag, 26.04.2018
Die Vereinigte Vollversammlung der europäischen Wettergötter hatte anscheinend erst kürzlich eine ihrer Sitzung abgehalten und beschlossen der ewigen Nörgelei der Meteorologen, wonach der April zu trocken und zu warm sei, nachzugeben und das Wetter nach unten zu korrigieren. Das dies genau auf den Zeitpunkt geschehen musste, an dem wir uns auf den Weg in die Oberpfalz machen wollten, ja, das ist unser Pech.
So mache ich mich frühmorgens bei nieseligem Wetter auf den Weg zur Raststelle Glarnerland. Noch ist die Strasse trocken, doch das ändert sich bereits nach einigen Kilometern. Nachdem ich kleinere Fronten durchfahren habe, komme ich äusserlich etwas angefeuchtet bei der Raststelle an und mir ist klar, dass der weitere Weg nur noch mit der wasserdichten Montur stattfinden kann. Das Eintreffen von Caspar (schon in kleidsamer Schlechtwetterausrüstung by HD) bestärkt mich in dem Glauben. Caspar erklärt mir dann, dass er erstens schon ziemlich Regen abbekommen hat und das zweitens Charly und Marianne nicht kommen werden. Wenigstens nicht jetzt und hier. Wir werden sie unterwegs irgendwo treffen oder dann an unserem Zielort, Neumarkt in der Oberpfalz. Wenig später trifft dann auch Peter mit seiner Begleiterin Angie (nein, nicht die Merkel, dem Himmel sei Dank) bei uns ein. So, noch einmal tief durchatmen und es kann losgehen. Genauso wie wir es erwartet haben entwickelt sich unsere Weiterfahrt, mal Sicht null bei all dem Gischtgespritze der Autos, mal Sicht «es bitzeli» besser. Walenseeautobahn runter und Rheintalautobahn wieder hoch bis wir schliesslich Au erreichen. Hier wollen wir nochmals auftanken und uns ein Pickerl kaufen, da wir bei dem Wetter keine Lust auf Nebenstrassen haben. So ist der Pfändertunnel für heute unsere erste Wahl. Doch erst bei der zweiten Tankstelle wird Caspar schliesslich fündig und wir dürfen einen weiteren Aufkleber auf unsere Bikes pappen. Eigentlich sind sie schon Banditen, die Österreicher, für einmal Pfänder mehr als 6 Euronen löhnen zu müssen. Zu dem nassen Wetter kommt auch noch eine ziemlich frische Brise dazu. So unbeweglich auf dem Bock zu sitzen, da dringt die Kälte in jeden nicht verschlossenen Spalt, bis sie schliesslich den Körper erreicht. Apropos erreichen, als wir alle ziemlich durchgekühlt sind erreichen wir schliesslich Heimerlingen. Hier wollen wir uns etwas aufwärmen und wählen dazu das Gasthaus Lamm aus. Doch allzu willkommen scheinen wir hier nicht zu sein. Es ist kurz nach 10 Uhr und die Servicefachangestellte teilt uns unwillig noch einen Tisch zu, da ja gleich die Mittagsessenzeit losgehen soll. Die heisse Schokolade ist geniessbar, aber der Kaffee von Caspar sieht eher wie braunes Spülwasser aus und soll auch so schmecken. Caspar teilt Charly unseren momentanen Standort mit und dass wir nach Augsburg in die Pizzeria «Dolce Vita» zum Mittagsessen fahren werden. Währenddessen brausen draussen Krankenwagen, Notfallarzt und Polizei vorbei. Bei unserem Aufbruch von dieser „gastlichen Stätte“, etwa eine Stunde später, haben sich leider noch keine neuen Gäste eingefunden und so lassen wir die Dame vom Service wieder mit sich alleine zurück. Auf unserem weiteren Weg fahren wir an dem Unfall vorbei und es sieht fürchterlich aus. Da ist man jedes Mal froh, dass man da nicht mittendrin ist. Doch schnell müssen wir uns wieder auf die Strasse konzentrieren. Nun bewegen wir uns vor allem auf Hauptstrassen. Über Babenhausen erreichen wir Krumbach, wo wir auch schon mal eine Nacht verbracht haben. Wir umfahren Thannhausen grossräumig und erreichen schliesslich über Breitenbronn und Gessertshausen die Pizzeria «Dolce Vita» in Augsburg. Charly erwartet uns bereits und mit ihm die Polizei. Die Polizei? Hat Charly uns etwa verpfiffen? Aber wir haben alle ein gutes Gewissen, unbescholtenen Eidgenossen sollte hier kein Ungemach drohen. Es stellt sich heraus, dass die zwei Uniformierten gerade Parkbussen verteilen, uns jedoch verschonen werden, auch wenn wir keine Parkscheibe mit dabeihaben. Charly hat dies bereits für uns abgeklärt, so können wir uns nun den wichtigen Dingen widmen. Der Nahrungsaufnahme. Pizza oder Pasta ist das nächste Problem, das wir zu lösen haben. Ich entscheide mich schliesslich für Penne al Arrabiata und bereue meine Wahl in keiner Weise. Sehr fein und pikant gewürzt, genau meinen Geschmack getroffen. Zur Belohnung nehme ich das «Dolce Vita» nun auch in meine Favoritenliste im GPS auf. Von nun an hat Caspar ausgedient und Charly führt uns den Rest des Weges an. Aber du hast deine Sache gut gemacht, Caspar. Wir folgen nun also Charly über
Unterdiesbach und Schrobenhausen, welches wir jedoch links liegen lassen. Den Grossraum Ingolstadt wollen wir auf der Autobahn umfahren. Dieses Stück Autobahn stellt sich, für mich, als ein Teil der «Strasse des Schreckens» heraus. Rechte Spur ein Lastwagen hinter dem anderen mit etwa 80kmh, dann wir und einige wenige mit etwa 110kmh und dann die linke Spur mit dem ganzen Rest, mit weit über 200kmh. Völlig ungewohnt für einen biederen Strassenbenutzer aus der Schweiz. Gottseidank sind meine Haupthaare bereits Geschichte, die hätten sich sonst so gesträubt, dass mein Helm abgehoben hätte. Nach einiger Zeit hat auch dieses tiefgreifend erschreckende Erlebnis ein Ende. Bei Denkersdorf verlassen wir diese Horrorstrasse wieder und gelangen so weiter nach Beilngries. Da werden Erinnerungen wach an frühere Zeiten. Viele Male haben wir diese Stadt angefahren und schöne und erlebnisreiche Touren gemacht. Und natürlich gab es auch Party… Kurz danach werden wir auf eine Umfahrung geleitet. Mein GPS zeigt immer wieder 20km, 19km, 18km und nach der nächsten Abbiegung zeigt es wieder 20km an. So geht es etliche Male. Doch alles kann uns nicht daran hindern schliesslich Neumarkt zu erreichen. Im Hotel Park Inn Radison deponieren wir unser Gepäck und bringen unsere Gäule in den Stall. Nach Zimmerbezug und ausgiebigem Duschen sind wir bereit für neue Schandtaten. Bei einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt und rund um den Schlossweiher meldet sich bei uns der Hunger. Nach einigen Fehlschlägen finden wir dann trotzdem ein feines Restaurant. Im Hotel Lehmeier können Caspar und ich unserer Zähne in ein feines Stück argentinisches Angus-Rind schlagen. Zu unserer Freude finden sich auch Jürgen und Diana Nopper vom Nürnberg Chapter hier ein und wir verbringen einen gemütlichen Abend miteinander.
Freitag, 27.04.2018
Beim Frühstück beschliessen wir den Morgen etwas Kultur zu tanken und uns gleichzeitig ein wenig sportlich zu betätigen. Das heisst wir wollen die Mariahilf-Kirche besuchen. Nur Caspar kneift, der geht lieber shoppen. Schuhe braucht der Mann. So machen wir uns zu fünft auf den Weg auf den Berg. Ein ziemlich beschwerlicher Weg, wie sich herausstellt. Nur Angie scheint dies nichts auszumachen, wie ein junges Reh springt sie einige Schritte vor, kommt wieder zurück um abermals wieder vorzueilen. Das ist nichts mehr für einen alten Mann. Doch oben angelangt zeigt
sich, dass der Weg sich gelohnt hat. Eine wunderschöne Kirche erwartet uns, ab der Pracht im Inneren bleibt einem der Mund offen stehen. Weiter oben soll es ein Restaurant geben, doch die Zeit reicht nicht, denn um halb eins haben wir mit Caspar auf dem Eventgelände abgemacht. So machen wir kehrt und gehen denselben Weg retour. Nun fällt es allen etwas leichter. Unterwegs wird noch eine Schaukel einem Belastungstest unterzogen. Nach einem Zwischenhalt um unseren Durst zu löschen, treffen wir an den Jurahallen ein. Wir beziehen unser Eventpackage und schreiben uns auch gleich für eine gemütliche Tour am Nachmittag ein. Dies bedeutet, dass wir sofort unsere Bikes herholen müssen. Beim Hotel müssen wir vom Hoteleingang um zwei Hausecken und eine Anlieferungshalle durchqueren bis wie bei unseren Bikes sind. Da ist es von Vorteil wenn man alles mit dabei hat und nicht den Schlüssel auf dem Zimmer vergisst, nicht wahr Caspar. Pünktlich sind wir bereit um mit dem Head Road Captain Klaus auf die, wie er sagt, Lecker-Schmecker-Tour zu fahren. Er führt uns schliesslich über Günching, Langenfeld und vorbei an Velburg und Hörmannsdorf nach Illkofen. Eingeweihte wissen nun schon wo unser Ziel liegt, das Kuhstallcafe. Es hat extra für uns geöffnet und so geniessen wir die feinen Torten mit Kaffee oder heisser Schokolade umso mehr. Dabei können wir in den Stall mit dem Fleckvieh schauen. Ein Erlebnis, insbesondere da wir anschliessend auch noch die Kälber besuchen können. Wir erfahren auch einiges über unsere Begleiter der Johanniter. Dies kennt man ja bei uns in der Schweiz nicht. Unser Rückweg führt uns dann über Lupburg, Darshofen und Pirkach, hier machen wir beinahe eine 360 Grad Wende. Weiter geht’s dann über Deinig, Tauernfeld und Sengenthal, bis wir wieder bei unserem Hotel eintreffen. Duschen, umziehen und ab an die Party. Heute feiern wir in der kleinen Jurahalle. Berge von Fleisch und Salat landen auf unseren Tischen. Vollgefressen sind wir schliesslich froh, noch einige Schritte bis zum Hotel gehen zu können.
Samstag, 28.04.2018
Heute heisst es auf zum Poker-Run. Pünktlich reihen wir uns ein am Startgelände. Wir müssen 3 Posten anfahren und Fragen beantworten sowie eine Pokerkarte ziehen. Zusammen mit der Start- und Zielkarte sollte es dann ein gescheites Pokerblatt ergeben. Doch bei uns läuft es von Anfang an nicht so wie es sollte. Schon beim Start will Caspar (der scheint es darauf anzulegen möglichst oft in diesem Bericht zu erscheinen) auf die falsche Seite losfahren und er zieht es durch bis zum Schluss. Bei zwei Posten kommen wir, für die Postencrew überraschend, von der falschen Seite. Die fragen sollten wir alle korrekt beatwortet haben, aber beim Kartenziehen bringen wir nichts Gescheites zusammen. Aber die Tour bis zum Mittagshalt führt uns durch eine wunderschöne Landschaft. Die
Mittagsrast ist auf einer Ranch, der Fichtenranch in Hohenfels. Wie im Wilden Westen, eine Ranch mitten in der Pampas und wir reiten auf unseren Rössern her. Nur das Essen kann da nicht ganz mithalten. Von den Käsespätzle bin ich doch sehr enttäuscht und das Chili con carne soll auch nicht besser gewesen sein. Schade. Der Rückweg nach Neumarkt ist top-organisiert. Wir können einfach fahren und an jeder Abzweigung steht jemand vom Nürnberg Chapter und zeigt uns die Richtung in die wir nun fahren müssen. Wir kommen durch Orte wie Carolinenhütte, Schmidmühlen, Mühlhausen und Oberwiesenacker. In Fuchsberg werden die vielen kleinen Gruppen gesammelt und zu einem grossen Tross zusammengefasst. Von hier an fahren wir unter Polizeischutz, denn die letzten paar Kilometer fahren wir im Konvoi. Mitten durch die Altstadt von Neumarkt. Und ich bin beeindruckt, denn alle fahren völlig diszipliniert, kein unnötiger Motorenlärm, kein Hupen und keine lärmenden Sirenen. Die Leute am Strassenrand sind auch demensprechend begeistert. Auch wenn der eine oder andere Fussgänger etwas warten muss, bis er die Strasse überqueren kann. Nach dem Parkieren der Bikes bei den Jurahallen stellen wir uns noch zum Familienfoto auf. Danach zum Hotel, duschen und umziehen. Heute ist jeder selber verantwortlich, dass er oder sie genügend zu Essen kriegt. Nicht dass wir unser Nachtessen jetzt selber jagen müssen. Es gibt verschiedene Foodtrucks, die einen Querschnitt durch die Essenpalette anbieten. Ich entscheide mich für einen Pulled Pork Burger. Mmmm fein. In der grossen Jurahalle läuft währenddessen das abendliche Programm ab. Aber um drinnen zu sitzen ist es draussen viel zu schön.
Sonntag, 29.04.2018
Fertig. Die Bavarian2Days 2018 sind Geschichte. Uns bleibt nur unser Bündel wieder zusammenzupacken und die Heimreise anzutreten. Unsere Reise folgt mehr oder weniger einer geraden Linie nach Meersburg. In Gedanken lassen wir immer wieder die vergangenen Tage revuepassieren, ohne jetzt allzu sehr in unserer Aufmerksamkeit nachzulassen, wie schnell etwas passieren kann, haben wir ja auf der Hinfahrt gesehen. Über Pleinfeld, Rothenberg und Höchstädt an der Donau nähern wir uns immer mehr der Heimat. So langsam meldet sich der Hunger, sodass wir in Biberach einen ersten Versuch wagen ein Restaurant zu finden. Doch schnell merken wir, dass hier nichts zu wollen ist und fahren weiter. Vor Bad Waldsee werden wir schliesslich fündig. Hier waren wir auch schonmal. Im
Landgasthof Kreuz wollen wir unsere mittägliche Rast einlegen. Ein älteres Paar macht uns schliesslich Platz und wir können doch noch feine Käsespätzle geniessen. Wir sind uns in der Menuewahl eigentlich alle einig, nur Marianne mit ihren Spargeln fällt etwas aus der Norm. Vielleicht sollten die von der Fichtenranch hier auch einmal vorbeischauen und Angie darf noch erleben, was wirklich gute Käsespätzle sind. Frisch gestärkt und rundum zufrieden nehmen wir das letzte Stück bis zum Bodensee unter die Räder. In Meersburg angekommen werden erst noch Spargel eingekauft und dann der Hafen aufgesucht. Wir Biker geniessen bei der Fähre Privilegien und werden nach vorne gewunken. Das nehmen wir natürlich gerne an. Das heisst bei der Ankunft in Konstanz sind wir dann die Ersten die von Bord dürfen. Wir haben auf der Überfahrt beschlossen auf Nebenstrassen bis nach Bütschwil zu fahren und dort noch was zu trinken. So fahren wir via Kementhal, Bürglen und Bazenheid in Richtung Ricken. Doch wie gesagt zuerst fahren wir noch bei American Bikes in Bütschwil vorbei und löschen unseren Durst. Hier heisst es dann auch so langsam Abschied zu nehmen voneinander. Denn in Ricken werden sich unsere Wege trennen. Während ich weiter Richtung Rapperswil fahren werde, wenden sich die anderen Gomiswald und Uznach zu, um auf die Autobahn zu gelangen. Wo sich dann nach und nach auch ihre Wege trennen.
Ein geiles Wochenende geht zu Ende. Eine B2D die vom Nürnberg Chapter top organsiert worden ist. In einem wunderschönen Gebiet. An dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Dankeschön an die Jungs und Mädels vom Nürnberg Chapter, dass wir wieder mit dabei sein durften. Alle Achtung was ihr da auf die Beine gestellt habt. An Charly und Caspar ein Dankeschön für die Planung und die Reiseleitung. Wenn nur das ganze Leben so schön wäre wie diese vier Tage in der Oberpfalz, aber der Alltag wird uns schon bald wieder eingeholt haben. Natürlich noch einen herzlichen Gruss an alle Freunde die wir wieder treffen durften, passt auf euch auf, denn wir wollen uns alle gesund wiedersehen.
Zum Schluss noch eine kleine Rätselfrage: Wer merkt auf der Heimfahrt wohl, dass er vergessen hat die Zimmerkarte des Hotels abzugeben? Richtig, der Caspar.
Rolf

 
 
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